Der Übermensch

Der Übermensch ist ein Begriff aus dem philosophischen Denken. Als Übermensch wird ein „Idealmensch“ bezeichnet, der über das gewöhnliche Leben eines „normalen“ (meist negativ bewerteten) Menschen hinausgewachsen ist, bzw. hinaus strebt.

Bei Nietzsche taucht der Begriff "Übermensch" das erste mal in "Also sprach Zarathustra" auf.
Aus Sicht Nietzsches ist es die Aufgabe des Menschen, einen Typus hervorzubringen, der höher entwickelt ist als er selbst. Diesen dem Menschen überlegenen Menschen nennt Nietzsche den Übermenschen, ein Begriff, welcher bei Nietzsche sowohl eine geistige als auch eine biologische Bedeutung hat.

Auch bei den Schriften des Marquis DeSade geht es teilweise um den Übermenschen, auch wenn der Begriff dort nie fällt.
Beispielsweise in dem Buch "Die 120 Tage von Sodom". Dort philosophieren die 4 Hauptprotagonisten über die Stärken und Schwächen des Menschen. Sie kommen zu dem Ergebniss das Religionen, Moral, Mitleid usw. dinge sind die den Menschen schwach machen.


Ich finde diese Ideen vom Übermenschen echt ansprechend und versuche schon seit längerer Zeit mir viele dieser Eigenschaften anzueignen. Ich nehme nur die Eigenschaften die mir gefallen und ich kann Nietzsche, DeSade und Co. nicht 1:1 in ihren Ansichten zustimmen, was mich nicht weiter stört, denn wenn ich alles 1:1 tun und glauben würde was sie geschrieben haben, wäre ich nur ein Schauspieler und das wäre ganz sicher nicht das was Nietzsche, DeSade und Co. mit ihren Lehren erreichen wollten.
Das ich ihren Ansichten nicht 1:1 zustimme hat nicht den Grund das ich, wie eben gesagt, kein Schauspieler sein will, sondern weil ich manche ihrer Ansichten einfach falsch finde.

Für mich ist ein Übermensch jemand der sich keine Gedanken darüber macht was der Sinn und Zweck der Moral ist, sondern was sie ihm nützt. Jemand der seinen Weg geht, der kein übertriebenes Mitleid hat, der alles gutheisst was ihn vorwärts bringt; Jemand der das Leben bejaht, der Lebensfähig ist, der es gewohnt ist auf Bergen zu leben, der die normalen Menschen verabscheut; Jemand der das tut was ihm Spaß macht, aber zu gleich dazu bereit ist Dinge zu tun die für ihn Unangenehm sind, um dafür ein höheres Ziel zu erreichen, auch wenn er dafür sterben muss; Jemand der sich nie mit dem erreichten zufrieden gibt, der immer höher hinausstrebt, aber gleichzeitig weiss wann er genug erreicht hat und wann er sich zufrieden geben sollte; Jemand der die Unwissenheit und Beschränktheit der Menschheit kennt und prinzipel alles für möglich hält. Dazu gehört auch das er die Möglichkeit in betracht zieht, dass seine Ansichten falsch sein könnten.


Ähm das wärs erstmal...sollte ich etwas vergessen haben werde ich es in den nächsten Tagen hinzufügen^^

Dieses Ideal hatte Hitler auch im Kopf.
(das soll jetzt keinenfalls negativ klingen)

Er hat es eben nur leider etwas übertrieben und diese Idee falsch weiter entwickelt.
Die Grundidee aus einem Volk eine funktionelle Einheit zu machen, die ein gemeinsames Ziel verfolgt und das eine gleichwertige Stärke hat - klingt doch eigentlich ganz gut oder?

Allerdings glaube ich, wenn es wirklich klappen könnte, egal ob mit oder ohne Diktator - so würden sich die Menschen, die sich als Übermenschen ansehen zusammenhorten und langsam beginnen auf die restliche Menschheit - die "Untermenschen" - herabzusehen.
Das wiederum würde alles andere nur nicht Frieden bedeutet, ich glaub du weißt worauf ich hinauswill.

Ich will jetzt nicht direkt auf das Thema eingehen, sonst würden sich hier alle die Mäuler darüber zerreissen.

Wie gesagt, ich finde die Grundidee interessant und faszinierend.
Aber 1:1 zustimmen könnte ich dem auch nicht.
Da dürfte man zB keine Piercings oder Tattoos tragen, keine Rauschmittel konsumieren, nicht über den Durst trinken usw... das sind alles Dinge die einen Menschen "schwach" machen.

In Zarathustra hab ich mal reingelesen, und ich hab mich auch viel mit funktionellen Einheiten, Diktaturen usw beschäftigt.
Bei DeSade kann ich jetz nich mitreden...

Aber ich glaube so eine Welt, wie sie dann aussehen würde, wenn sie von Übermenschen beherrscht werden würde, wäre für einen freiheitsliebenden Mensch wie mich nicht auszuhalten.

swaloth schrieb:

Dieses Ideal hatte Hitler auch im Kopf.
(das soll jetzt keinenfalls negativ klingen)

Er hat es eben nur leider etwas übertrieben und diese Idee falsch weiter entwickelt.

Ja Hitler hat das mit dem Übermenschen nur Biologisch gesehen.
Das NS-Regime hat viele Dinge von Nietzsche genommen und sie für ihre Zwecke missbraucht, z.B. den Satz "Die Schwachen und Missratenen sollen zugrunde gehen". Nietzsche meinte damit nicht die Biologischen Schwachen und Missratenen, sondern die Geistigen.
Naja also Hitler hat die Idee vom Übermenschen total verfremdet und verstümmelt

swaloth schrieb:

Allerdings glaube ich, wenn es wirklich klappen könnte, egal ob mit oder ohne Diktator - so würden sich die Menschen, die sich als Übermenschen ansehen zusammenhorten und langsam beginnen auf die restliche Menschheit - die "Untermenschen" - herabzusehen.
Das wiederum würde alles andere nur nicht Frieden bedeutet, ich glaub du weißt worauf ich hinauswill.

Jap^^.
Also das stimmt schon, aber wenn diese Übermenschen wirklich Übermenschen wären, dann würden sie die Schwachen zwar verabscheuen und auf sie herabsehen, aber sie würden keinen Krieg oder so mit ihnen anfangen, weil sie wissen würden das sie sie brauchen.
Sie würden sie anders "erziehen", sie stärker machen.
Allerdings dürfte es auch nicht zu viele von ihnen geben, denn dann könnten sie sich gegenseitig bekriegen und alles würde zerfallen.



Also wie ich schon in meinem ersten Post gesagt hab finde ich die Idee von Nietzsche und Co. nur teilweise richtig und umsetzbar.
Deswegen habe ich meine eigene Theorie vom Übermenschen entwickelt.

WhiskeyAndSpeed schrieb:

Jap^^.
Also das stimmt schon, aber wenn diese Übermenschen wirklich Übermenschen wären, dann würden sie die Schwachen zwar verabscheuen und auf sie herabsehen, aber sie würden keinen Krieg oder so mit ihnen anfangen, weil sie wissen würden das sie sie brauchen.
Sie würden sie anders "erziehen", sie stärker machen.
Allerdings dürfte es auch nicht zu viele von ihnen geben, denn dann könnten sie sich gegenseitig bekriegen und alles würde zerfallen.

Das heißt ja dann wiederrum dass das Streben nach einer neuen, einer höheren Rasse die Menschheit vorantreiben würde.
Allerdings seh ich da Probleme: es würde genug Rebellen geben.
Und diese Rebellen würden mit 99%iger Sicherheit einen Krieg anzetteln wollen,
und das wiederum würden die "Übermenschen" nicht lange ignorieren können.

Was meinst du dazu?

Irgendwie kommt man leider Gottes dann doch bloß wieder beim Sozialdarwinismus raus, von wegen: Ich bin besser als ihr.


Habe mich auch mal kurz mit dem ganzen nihilistischen Zeug beschäftigt, aber naja. Ich persönlich find die Theorie des Übermenschen nicht sonderlich einfallsreich. Ich meine Nietzsche ging ja davon aus, dass man nur eine Stufe auf dem Weg zu etwas Höherem beschreitet. Und das kann eben nur durch Veränderungen geschehen; Grenzerfahrungen, Risikobereitschaft, eben der Wille vom täglichen Trott Abstand zu nehmen.

Und nur dadurch entwickelt man sich eben weiter (siehe der Seiltänzer).

Megamorf schrieb:

das kann eben nur durch Veränderungen geschehen; Grenzerfahrungen, Risikobereitschaft, eben der Wille vom täglichen Trott Abstand zu nehmen.

Und nur dadurch entwickelt man sich eben weiter (siehe der Seiltänzer).

Ich glaube dafür haben die wenigsten Menschen wirklich Potential.

swaloth schrieb:

Das heißt ja dann wiederrum dass das Streben nach einer neuen, einer höheren Rasse die Menschheit vorantreiben würde.
Allerdings seh ich da Probleme: es würde genug Rebellen geben.
Und diese Rebellen würden mit 99%iger Sicherheit einen Krieg anzetteln wollen,
und das wiederum würden die "Übermenschen" nicht lange ignorieren können.

Was meinst du dazu?

Ja klar könnte das passieren.


Aber das ist eig egal, denn es starben und es sterben immer Menschen wenn eine neue Ordnug entsteht.
Allerdings träume ich nicht von einer Nation die von Übermenschen regiert wird.
Es gibt sowieso nicht genug Menschen die das Potential haben ein Übermensch zu werden, es reicht wenn es wenige gibt die ihre Ansichten an die Menschheit weitergeben und so Anhänger finden.
Wenn genug Menschen diesen Ansichten folgen, und dabei ist es egal ob sie Übermenschen werden oder nicht, die Hauptsache ist das sie diese Ansichten richtig finden und versuchen so viel wie möglich davon umzusetzen, dann werden irgendwann neue Werte entstehen, egal ob in 50 oder in 100 Jahren.

Das hört sich gut an.

Jetzt würd mich intressiern was für dich persönlich nen Übermensch ausmacht ^^

Also für mich ist ein Übermensch jemand der sich keine Gedanken darüber macht was der Sinn und Zweck der Moral ist, sondern was sie ihm nützt. Jemand der seinen Weg geht, der kein übertriebenes Mitleid hat, der alles gutheisst was ihn vorwärts bringt; Jemand der das Leben bejaht, der Lebensfähig ist, der es gewohnt ist auf Bergen zu leben, der die normalität der normalen Menschen verabscheut; Jemand der das tut was ihm Spaß macht, aber zu gleich dazu bereit ist Dinge zu tun die für ihn Unangenehm sind, um dafür ein höheres Ziel zu erreichen, auch wenn er dafür sterben muss; Jemand der sich nie mit dem erreichten zufrieden gibt, der immer höher hinausstrebt, aber gleichzeitig weiss wann er genug erreicht hat und wann er sich zufrieden geben sollte; Jemand der die Unwissenheit und Beschränktheit der Menschheit kennt und prinzipel alles für möglich hält. Dazu gehört auch das er die Möglichkeit in betracht zieht, dass seine Ansichten falsch sein könnten; Jemand der seine Meinung offen zeigt, egal ob er sich dadurch Feinde macht; Jemand der den Mut hat Fragen zu stellen, zu denen niemand heute den Mut hat; Der Mut zum Verbotenen; Neue Ohren für neue Musik. Neue Augen für das Fernste.

Öhm das wars glaub ich^^
Ach ich liebe solche Unterhaltungen^^