Ich hab hier mal ne kleine Geschichte geschrieben... Wer Lust und Zeit hat sie ganz zu lesen, dem wär ich sehr dankbar wenn er/sie mir sagt was er/sie davon hält.... danke...
Der Adler Roms
Die untergehende Sonne tauchte den Wald in schimmerndes Licht, was von den hohen Nadelbäumen weiter hinein gänzlich in einen düsteren Schatten überging.
Der Schnee wehte leicht über die Ebene die sich vor dem Wald erstreckte.
Ein wenig hinter dem Wald lag der See tief in den armen des Eises gefangen in seinem Winterschlaf und wartete geduldig darauf im Frühjahr wieder zu erwachen...
Eigentlich sollten Hasen und Kaninchen im Schnee nach feuchtem Gras suchen, Elche und Rehe mit ihren Hufen Spuren im frischen Schnee hinterlassen, sich um ihre jungen kümmern welche im Frühjahr zur Welt kamen, oder Wölfe und Jäger einander meidend auf der Jagd sein um das Mahl für den Abend zu erlegen.
Der Jäger wäre vermutlich alleine Unterwegs um sich geschickt an seine Beute heranzuschleichen und aus der Entfernung mit dem Bogen geübt seine Arbeit zu tun, und der Wolf wäre mit seinen Gefährten unterwegs einander auf ihren bloßen Instinkt vertrauend.
Doch weder sieht man ein Wolfsrudel auf der Jagd, noch Elche und Rehe grasen... selbst der Jäger meidet den Waldrand an diesem kalten Novemberabend...
Seit Jahren dauerte nun schon der Feldzug des Cäsaren an.
Jahrelang expandierte das römische Reich in alle Ecken der bekannten Welt.
Seien es die staubigen Wüsten Afrikas im Lande der Karthager, des nahen Ostens im Reich der Armenier und Ponter oder die des ewigen Volkes der Ägypter.
Die Fruchtbaren Böden der Spaniern und Illyrier im Westen, oder die der altehrwürdigen Griechen im Mittelmeer.
Vom Norden der Brittannischen Inseln bis hin zu den Staubigen Feldern Karthargos hatte die Zivilisation ihren Einzug gehalten.
Von Corduba in Illyrien bis hin nach Babylon in den Steppen der Arabischen Wüste marschierten und kämpften die Legionen zum Ruhme des Imperiums.
Und so war es auch an diesem Tage.
Die Legionen der ersten beiden Provinzen außerhalb Italiens am Rande der Alpen, Mediolanum und Patavium, hatten sich versammelt um den letzten respektablen Wiederstand des Thrakischen Volkes zu brechen.
Lange hatten sie sich gegen den römischen Gewaltmarsch wehren können, doch war nichts und niemand dieser gewaltigen Lawine aus schimmerndem Stahl gewachsen.
Im Gegensatz zu sonstigen Schlachten gab es im Vorfeld keine langen Verhandlungen, keine treffen der Diplomaten der jeweiligen Seite um einen günstigen Kompromiss auszuhandeln um das hundertfache Sterben der Männer zu verhindern.
Rom wollte die Region Thrakiens als Protektorat, was nichts anderes bedeutete das es in das Reich eingegliedert wurde, und die letzten überreste einer eigenständigen Kultur verlor.
Das Nahebringen der Zivilisation, wie es die einen nannten, wurde von den anderen als Sklaverei angesehen.
Und so war es unausweichlich das das Schicksal eines Volkes welches um sein Überleben bangte sich nicht mit Schwarzer Tinte auf Papier, sondern mit rotem Blut auf der Erde entschied.
Nie gelang es einem Volk bisher in einer entscheidenden Schlacht eine voll besetze mit allen Gerätschaften ausgerüstete Römische Legion zu besiegen, und doch dachte keiner der Männer daran auch nur einen Schritt zurückzuweichen, denn Mut und Ehre waren für sie wichtiger als das Leben des einzelnen.
Die Thraker hatten am Rande des Waldes Stellung bezogen und hofften die Legionen in den Wald zu locken wo sie, durch die Bäume behindert, nicht die volle Stärke ihrer sonst so undurchdringlichen Kampflinien, aus disziplinierten Veteranen, aufbringen konnten.
Quintus ergriff den unterarm seines Kameraden im Kriegergruß:
<< Ehre und Stärke >>
<< Ehre und Stärke >> erwiederte Varus, und machte sich auf seine position als Zenturio der Artillerie und der Fernkampfeinheiten einzunehmen.
Quintus nahm sein Schild und ging an die linke Speerspitze seiner 13. Cohorte welche die erste Angriffswelle führen sollte. Ein paar Reihen weiter hinten Nahm der Standartenträger seine Position ein.
Er war unverzichtbar im Feld für jede römische Cohorte, denn er Trug das Symbol ihres Reiches in seinen Händen: Den Legionsadler!
Jeder Legionär war stolz ihn in seiner Cohorte zu haben. Dieses Symbol spiegelte all das wieder für das sie bereit waren ihr Leben zu geben! Sollte der Legionsadler in einer Schlacht fallen wäre das eine Katastrophe für die kämpfenden Truppen Roms, und ein grandioser Triumph für den Feind.
Jedem Gegner einer legion war der Adler wohlbekannt, und beiden Seiten war es um die Inspiration und den Moralischen Wert dieses aus Gold gegossenen Sympoles bekannt.
Sie wussten das ihre Moderne Technik derer des Feindes weit überlegen war, doch wussten sie auch das die Thraker das was ihnen an Gerätschaft und Disziplin fehlte, mit einem gnadenlosem Eifer im Gefecht, erbarmungsloser Gewalt und der Entschlossenheit ihr Volk zu verteidigen wieder Wett machten.
Die Luft war zum zerreißen Gespannt und mann konnte förmlich die Anwesenheit der Kriegsgötter fühlen die einander angeiferten und ihrem blutigen Wert fröhnten.
Die Römer waren bereit zum Angriff.
In erster Reihe die 13. Cohorte in der Quintus als Speerzenturio nur auf den Moment wartete seinen Befehl zum Angiff zu geben.
In Zweiter Linie die Reihen der Bogenschützen mit ihren Offizieren.
Und dahinter die Onager und Skorpione welche das Kontingent der Armee abrundeten.
Die Thraker lauerten am Waldrand. ihre Kriegsschreie waren Ohrenbetäubend und ließ einem das Herz gefrieren. Ihre bemalten Gesichter wirkten abschreckend Fremd und ihre grausamen Waffen boten Grund zur Furcht.
Sichelschwerter hackten alles in Stücke was ihnen in den Weg kam, ihre Äxte und Kriegskeulen waren in der Lage jeden Schild zum bersten zu bringen und ihre Xyston - Speere waren am unteren ende geschliffen und gebogen sodass sie nach den ungeschützten Beinen ihrer Gegner hieben konnten um ihnen danach den Todesstoß zu geben.
Quintus wusste das die Kampflinie um jeden Preis halten musste, denn wären sie erst einmal in das innere der Formation gelangt hätten sie seine Einheit ungehindert niedermetzteln können.
<< Haltet die Formation, und rückt stetig vor>>
rief er seiner Kampfbereiten Einheit zu.
Ein << Ha >> aus 580 Kehlen schallte ihm auf einen Schlag entgegen.
Varus´ wartete den richtigen Moment ab um den Befehl zu Feuern zu geben..
Die Onager und Skorpione waren gespannt, die Bogenschützen waren bereit die Pfeile in ihren Kohlepfannen zu entzünden.
Er schloss die Augen und atmete den letzten frischen Atemzug der kalten, klaren Luft den es an diesem Abend geben sollte ein.
<< Legionäre! lasst die Hölle los! >>
Schrie er aus voller Leibeskraft seinen Männern entgegen!
Jeder einzelne von ihnen wurde für diesen Moment ausgeblidet und somit war es nur ein Bruchteil von Sekunden bis das geforderte geschah. Und das im wahrsten Sinne des Wortes.
Von überall her schallte es den Befehl << Feuer >> und für ein paar Augenblicke verwandelte sich der Abendliche Himmel in ein Flammenmeer.
Die Bogenschützen sandten ihre brennenden Pfeile dem Feind entgegen, die Skorpione verschossen ihre Bolzen, und die Onager schleuderten entzündete Kessel, gefüllt mit Pech und Ölen in richtung des Waldes, welcher daraufhin in Flammen aufging.
Die Schreie der getroffenen und Brennenden Soldaten drangen zu Quintus und seinen Männern hinüber, und ließen ihnen wieder einmal mehr die Grausamkeit ihres Handwerks bewusst werden.
Der Beschuss dauerte mehrere Minuten an, doch waren es für die Männer welche ihre kameraden verbrennen sahen vermutlich Stunden des Schreckens.
Doch keiner von ihnen dachte an die Flucht, den der Hass auf den Feind wuchs mit jedem ihrer Gefallenen weiter! Als die letzte Salve der Fernkampfeinheiten abgefeurt war, stand der vordere Teil des Waldes in Flammen und ein Geruch aus Asche, verkohltem Holz und quillendem Rauch erfüllte die eben noch so reine Luft.
<<13. Cohorte - Vorrücken! >> schallte Qiuntus´ befehl über die Schneebedeckten Ebenen und seine Männer setzten sich in Bewegung. Schritt für Schritt traten sie dem Feind näher mit dem Ziel ein weiteres Mal eine Schlacht zum Ruhme des Imperiums zu entscheiden.
Die Schlacht war in vollem Gange und das wütende Brüllen der Thraker vermengte sich mit den qualvollen Schreien der sterbenden und verletzten zu einem bizarren Orchester.
Die Römer versuchten verzweifelt die Formation zu halten, doch unter dem Druck des Feindes brach ihre rechte Flanke zusammen.
Sie hieben nach beinen, Bäuchen, Armen und Köpfen, doch vollkommen gleich was ihre Waffen als erstes erreichten - letztendlich tränkte es den Boden weiter mit Blut.
Unendlich viel Zeit schien für die Soldaten zu vergehen, die versuchten sich an jeden vergangenen Atemzug zu erinnern, denn sie wussten das er jeden Moment ihr letzter hätte sein können.
Doch zur gleichen Zeit waren sie darauf erpicht jeden Atemzug des Feindes, jede noch so kleinste Bewegung in Bruchteilen von endlos erscheinenden Augenblicken, im voraus zu Ahnen, um ihm ein gleiches Schicksal zu bereiten.
Die 13. Cohorte hatte ihre rechte Flanke verloren und versuchte diese nun mit aller Kraft wieder zurückzugewinnen. Reserveeinheiten wurden ins Feld geschickt und sogar Teile der Bogenschützen und Artillerie - Mannschaften beteiligten sich bereits am Nahkampf.
Sie konnten die Legionäre zwar unterstützen, doch hatten sie nicht die Erfahrung und die disziplin dieser Veteranen, was sie im Grunde nur zu Kanonenfutter machte.
<< Verteidigt die Position, haltet um jeden Preis stand! >> übertönte es plötzlich den Kriegslärm.
Quintus sah die Gefahr die der gesamten Cohorte drohte und ging nun in die Defensive:
Kein Einzelkampf mehr, von Mann zu Mann sondern das dichte verschließen aller Lücken, sodass der Feind auf einem Wall aus Schwertern und Schilden zerbricht.
Seine Männer führten den Befehl so gut es ging aus und nach kurzer Dauer hatte sich die Formation errichtet und bewegte sich nicht mehr von der Stelle.
Außen die Legionäre, dahinter die Reservisten gefolgt von den übrigen Fernkämpfern.
Das war ihre Stärke: Selbst in Todeskampf, und Kriegsgetöse ihre Disziplin zu waren.
Die Barbaren drängten unermüdlich vor,warfen eine Welle nach der anderen ihrer Mannen gegen die Kampflinie aus roten Schilden, da sie den Sieg versrpürten und sie der Kriegseifer gepackt hatte.
Sie waren zwar Barbaren doch waren sie nicht dumm. Sie mochten brutal, unbarmherzig, gnadenlos, bestialisch, furchterregend, oder gar wahnsinnig sein, doch waren sie nicht dumm.
Die rechte flnake war verstärkt worden, doch die linke hatte keinerlei Einheiten dazu erhalten.
Das sahen sie als ihre Möglichkeit!
Sie schickten nun alle Reserven gegen die linke Flanke der Römer die krampfhaft versuchten sie abzuwehren.
Quintus´ metztelte einen jeden nieder der auch nur in die Nähe des Legionsadlers kam, denn er wusste das seine Männer bis zum letzten kämpfen würde so lange die Standarte Roms auf dem Feld steht!
Immer weiter wichen sie zurück, Stück für Stück wurden sie vom Waldrand zurückgedrängtund hinterließen dabei eine Spur aus Leichen welche zu ihren Füßen lagen.
Zwar hiellt die Fromation noch stand doch war jeder Verlust der geschwächten Reihen schmerzhaft.
Anfangs dachte Mann an ein gelichgwicht der Streitkräfte, doch nun wussten sie das der Feind mindestens drei mal Mehr Männer hatte als sie selbst waren.
Seine Muskeln schmerzten vor anstrengung, sein Herz raste in seiner Brust und doch musste er einen klaren Kopf bewahren. Defensiv würden sie nicht mehr lange durchhalten, eingeengt, die Zahl der Schwerten auf die vordersten Reihen begrenzt.
Doch wenn ein Ausbruch fehl schlägt wäre dies der Untergang.
<< Standarte - Mittig Positionieren >>
Der Soldat tat wie ihm befohlen und ging in der Mitte, hinter der Kampflinie in Stellung.
<< Legionöre - Vorstoßen! >> Schallte sein Befehl wieder in die Ohren seiner Männer, welche daraufhin aus ihrer Formation herausbrachen und den verwirrten Feind entgegenströmten.
Der Legionsadler stürmte weit vorne mit, dem Feind entgegen um einen Keil in die Linien zu brechen, und als Speerspitze zu dienen.
Dem Symbol für das sie bereit waren zu sterben und selbst im angesicht des grausamen, wenn auch Ehrenhaften Todes auf den blutgetränkten Schneeebenen Thrakiens, folgend trieben sie den Feind auseinander. Die gestärkte rechte Flanke riss eine Lücke in die nun zusammenbrechende Masse der Thraker und begann diese, nach innen hinein aufzurollen.
Immer mehr brachen schreiend auf dem Bode nieder, immer mehr von ihnen wurden dahingemetztelt.
Im Angriff mochten die Thraker gnadenlos und geübt sein, und mit unverkennbarer Gewalt vorgehen, doch waren ihre Reihen erst einmal gelichtet Packte sie die Furcht flohen.
In der Defensive nutzten Ihrer bestialischen Waffen ihnen wenig gegen vorrückende Legionäre, welche sich iherer nach und nach annahmen.
Als sie erkannten das die Schlacht für sie verloren war, flohen diejenigen welche noch lebten oder zumindest noch auf den Beinen waren in den Schutz der Wälder.
Doch die Legionäre dachten nicht daran sie ziehen zu lassen und jagten sie wie wildes Getier!
Einer nach dem anderen ging mit einem letzten Todesschrei zu Boden wenn seine Brust von einem Schwert durchdrungen wurde.
Nach einer Weile stoppten sie und ließen die übrigen Laufen, das es zu wenige waren als das sie sich noch einmal neu formierten.
Außer Atem, gesprengelt mit dem Blut der Feinde und übersäht mit Schrammen, stand Quintus´ vor seinen Männern, blickte in deren gezeichneten Gesichter und wusste das es jetzt nur noch eines zu sagen gab:
Er hob seinen rechten Schwertarm in die Luft, blickte um sich und schrie mit aller ihm noch verbleibender Kraft:
<< Roma Victa!!! >> Rom hat gesiegt...
Nach einem Abend der Schlacht war die Sonne nun gänzlich der Nacht gewichen, und würden vereinzelt nicht noch ein paar Baumstämme glühen, ein wenig flackern, oder einen leichten Rauchfaden von sich geben, würde niemand ahnen das hier vor wenigen Stunden, Tausende ihr Leben ließen.
Und würden die Wolken den Vollmond nicht preisgeben sodass die getränkte Erde ihn dunkelrot wiederspiegelt, würde niemand wissen das hier ein Volk zu einer weiteren Feder in den Schwingen des Römischen Adlers wurde...